Dass Edelstahl nicht rosten kann ist ein weit verbreiteter Irrtum. Zwar ist zum Beispiel auf Besteck aus Edelstahl häufig die Aufschrift "rostfrei" zu finden. Legt man aber ein rostfreies Messer für einige Stunden auf eine Edelstahlspüle, stellt man fest, es rostet doch. Denn tatsächlich handelt es sich bei dem sogenannten rostfreien Edelstahl um eine Legierung die zu ca. 70% aus Eisen besteht. Die Rostbeständigkeit entsteht durch Veredelung mit einer Schutzschicht ("Passivschicht"). Diese besteht aus Chrom und anderen Edelmetallen. Sind Löcher in der Schutzschicht, kann also selbst sogenannter rostfreier Edelstahl korrodieren.

Auch im Schwimmbadbereich bestehen viele Bauteile aus Edelstahl. Beispielsweise Einlaufdüsen, Haltegriffe oder Skimmer. Korrosion im Schwimmbecken kann viele Ursachen haben. Etwa eine zu hohe Chlorid-Ionen-Belastung, die fehlerhafte Montage des Edelstahlprodukts oder eine ungenügende Wasserpflege. Bereits eine kurzzeitige Überschreitung der Chlorid-Ionen-Grenzwerte genügt, um die Passivschicht zu beschädigen. Es ist somit sinnvoll die Ursachen für korrodierende Edelstahlteile im Pool selbst zu suchen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Materialfehler ausgeschlossen sind.


Rostende Edelstahl im Pool

Wie kommen Chlorid-Ionen in den Pool?

Bereits mit der Befüllung gelangen verschiedene Elemente und Mineralstoffe in das Becken, (z.B. Eisen, Magnesium, Natrium). Durch Zugabe eines Desinfektionsmittels bzw. Oxidationsmittels (z.B. Chlor) reagiert das bereits im Pool vorhandene Natrium zu Natriumchlorid (NaCl). Die Salzbelastung der Edelstahlteile erhöht sich, es kommt zu Korrosion. Dieser Prozess verstärkt sich, wenn der pH-Wert im Becken zu niedrig ist und/oder die Frischwasserzufuhr zu gering. Auch unregelmäßige oder unzureichende Reinigung der Edelstahlteile unterstützt den Korrosionsprozess. Ein weiterer Grund für Korrosion eine falsch eingestellte oder defekte Dosier- bzw. Mess- und Regelanlage.

Eine einfache und zugleich effektive Maßnahme um die Korrosion im Schwimmbecken zu verhindern ist ein optimal eingestellter pH-Wert. Dieser sollte stets im Bereich zwischen 7,0 bis 7,4 liegen. Auch die regelmäßige und gründliche Reinigung der Edelstahlteile trägt zur Vermeidung von Rost bei. Zusätzlich sollte das Beckenwasser kontinuierlich umgewälzt sowie auf eine ausreichende Frischwasserzufuhr durch regelmäßigen Wasseraustausch geachtet werden.

Der Anteil an Chlorid-Ionen im Pool sollte bei V2A Werkstoffen maximal 150 mg/l betragen, bei V4A Werkstoffen maximal 400 mg/l.





Welche Arten von Pool-Korrosion gibt es?

Direkte Korrosion:

Indirekte Korrosion:

Auch Bauteile aus Edelstahl die nicht direkt dem Wasser ausgesetzt sind können rosten. Denn bei der Benutzung des Pools spritzt immer ein wenig Wasser heraus. Trifft dieses Wasser auf die Edelstahlteile setzen sich die aggressiven Bestandteile dort ab und führen zu rostbraunen Flecken. Dieser Typ von Rost wird gewöhnlich als "Flugrost" bezeichnet. Auch hier schafft eine regelmäßige und gründliche Reinigung der entsprechenden Einbauteile Abhilfe.

Ursachen von Korrosion:


Die Reinigung und Pflege von Edelstahlbauteilen

Es empfiehlt sich, die betroffenen Einbauteile regelmäßig und gründlich zu reinigen. Mindestens einmal im Monat und/oder direkt bei Auftreten von Ablagerungen bzw. braunen Flächen am Material. Dazu sind handelsübliche Haushaltsreiniger, die sich für Edelstahl verwenden lassen, geeignet. Es sind ebenfalls spezielle Edelstahlreiniger für den Schwimmbadbereich erhältlich. Für die Reinigung bietet sich ein weiches Tuch oder ein Schwamm an. Putzschwämme aus Stahlwolle, oder Reinigungsmittel auf Essig-, Zitronen- oder Salzsäurebasis sind für die Edelstahlreinigung nicht geeignet.

Die Zugabe von Oxidationsmitteln, egal ob fest oder flüssig, sollte nur bei laufender Umwälzung direkt im Verwirbelungsbereich erfolgen und nicht in direkter Nähe der Edelstahlteile im Wasser. Dies gilt auch für die Zugabe von pH-Minus-Granulat. Es kann bei ausgeschalteter Umwälzpumpe auf die Metallteile herabsinken.